Was für uns erst einmal seltsam wirkt, ist für Hunde ein völlig normales Verhalten. Und doch gibt es Situationen, in denen Du genauer hinschauen solltest.
Meckenheim. (GE) Vielleicht hast Du es auch schon öfter beobachtet: Dein Hund steht auf der Wiese, schnuppert neugierig und fängt dann plötzlich an, Gras zu fressen. Ziemlich ausdauernd manchmal, fast wie eine kleine Kuh. Was für uns erst einmal seltsam wirkt, ist für Hunde ein völlig normales Verhalten. Und doch gibt es Situationen, in denen Du genauer hinschauen solltest.
Hunde fressen Gras aus verschiedenen Gründen. Manchmal ist es einfach Langeweile oder Neugier, oft aber auch ein instinktives Verhalten, das auf eine Magenverstimmung hindeutet. Viele Hunde versuchen, durch das Grasfressen einen Würgereiz auszulösen, um sich zu übergeben. Das kann bei leichtem Unwohlsein sogar hilfreich sein – wie eine Art Selbstheilung. Andere Hunde scheinen Gras einfach zu genießen, ohne dass danach etwas passiert. Es gibt also nicht den einen Grund fürs Grasfressen, sondern viele mögliche.
Wenn Dein Hund ab und zu ein paar Halme frisst und danach quietschfidel weiterspaziert, ist das in der Regel kein Grund zur Sorge. Auch wenn er sich danach einmal übergibt, muss das noch nichts Dramatisches bedeuten. Kritisch wird es allerdings, wenn das Grasfressen plötzlich sehr häufig oder regelrecht zwanghaft auftritt. Wenn Dein Hund danach mehrfach erbricht, Durchfall bekommt oder matt wirkt, solltest Du aufmerksam werden. Auch eine veränderte Futteraufnahme – etwa wenn er sein normales Futter verschmäht, aber draußen wie wild Gras frisst – kann ein Hinweis auf ein gesundheitliches Problem sein.
Ein weiterer Punkt, den Du nicht unterschätzen solltest, ist die Umwelt. Gras am Wegesrand kann mit Pestiziden, Dünger oder sogar Hundekot belastet sein. Wenn Dein Hund dort regelmäßig frisst, besteht die Gefahr, dass er Schadstoffe oder Parasiten aufnimmt. Achte also darauf, wo genau er frisst, und versuche, ihn von stark frequentierten oder belasteten Stellen fernzuhalten. Saubere, unbehandelte Wiesen sind deutlich unproblematischer – sofern keine Symptome folgen.
Unterm Strich gilt: Gelegentliches Grasfressen ist bei Hunden völlig normal und meist harmlos. Es gehört zu ihrem natürlichen Verhalten und muss Dich nicht beunruhigen. Wenn Du aber das Gefühl hast, dass etwas „nicht stimmt“ – Dein Hund sich anders verhält, häufiger erbricht oder insgesamt nicht fit wirkt – dann ist ein Besuch beim Tierarzt sinnvoll. Besser einmal zu viel nachgefragt als zu spät gehandelt. Dein Bauchgefühl ist dabei ein guter Ratgeber – genauso wie bei Deinem Hund.