Mit der neuen Gebührenordnung für Tierärzte haben sich die Preise für viele tierärztliche Leistungen deutlich erhöht. Kranken- und OP-Versicherungen gewinnen damit zunehmend an Bedeutung.
Meckenheim. (GE) Die medizinische Versorgung von Hunden kann hohe Kosten verursachen. Mit der Überarbeitung der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT) im Jahr 2022 haben sich die Preise für viele tierärztliche Leistungen deutlich erhöht – teilweise um das Zwei- bis Dreifache. Schon einfache Behandlungen schlagen mit dreistelligen Beträgen zu Buche, während chirurgische Eingriffe schnell vierstellige Summen erreichen. Diese Entwicklung hat zur Folge, dass eine Krankenversicherung für Hunde zunehmend an Bedeutung gewinnt.
In Deutschland sind zwei Hauptformen der Hundekrankenversicherung verbreitet: die OP-Versicherung und die Krankenvollversicherung. Die OP-Versicherung konzentriert sich ausschließlich auf chirurgische Eingriffe, deckt aber in der Regel auch Narkose, Klinikaufenthalt und Nachsorge ab. Sie stellt eine kostengünstige Möglichkeit dar, zumindest für besonders teure Einzelfälle abgesichert zu sein. Die Krankenvollversicherung hingegen umfasst ein deutlich breiteres Leistungsspektrum.
Neben Operationen werden auch ambulante und stationäre Behandlungen, Diagnostik, Medikamente und teilweise prophylaktische Maßnahmen wie Impfungen oder Wurmkuren übernommen. Diese umfassende Absicherung spiegelt sich entsprechend in höheren monatlichen Beiträgen wider. Dabei gilt: Je jünger und gesünder das Tier ist, desto günstiger und leistungsstärker sind die angebotenen Tarife in der Regel.
Die Auswahl an Anbietern ist in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Neben etablierten Versicherungen wie Agila, Uelzener oder HanseMerkur haben auch digitale Anbieter wie Getsafe oder Hepster innovative und flexible Versicherungslösungen auf den Markt gebracht. Ebenso bieten Unternehmen wie die Barmenia oder Allianz vollumfängliche Tarife für Hunde an.
Die Wahl des passenden Tarifs erfordert jedoch sorgfältige Prüfung. Viele Versicherungen setzen Wartezeiten voraus, bevor der Versicherungsschutz in Kraft tritt. Zudem können Leistungsobergrenzen, Erstattungssätze nach einfachem GOT-Satz sowie Einschränkungen bei bestimmten Rassen oder bei Vorerkrankungen die tatsächliche Leistung im Ernstfall einschränken. Auch Selbstbeteiligungen und jährliche Erstattungsobergrenzen sind häufig Teil der Bedingungen. Die Stiftung Warentest hat im April 2025 ganze 121 OP-Versicherungen verglichen, den Test finden Interessierte hier.
Angesichts der stark gestiegenen Tierarztkosten stellt eine Hundekrankenversicherung inzwischen keine Komfortleistung mehr dar, sondern eine sinnvolle und in vielen Fällen notwendige Absicherung. Schon ein einzelner tierärztlicher Eingriff kann die Beiträge mehrerer Jahre rechtfertigen. Eine frühzeitige Absicherung schützt nicht nur vor finanziellen Belastungen, sondern stellt sicher, dass im Krankheitsfall eine qualitativ hochwertige medizinische Versorgung gewährleistet ist – unabhängig von der finanziellen Situation der Halterinnen und Halter.
Insgesamt zeigt sich, dass eine sorgfältig ausgewählte Hundekrankenversicherung einen wichtigen Beitrag zum Tierwohl leisten kann – besonders in einem Umfeld, in dem Tiermedizin immer spezialisierter und kostenintensiver wird.