Viele Menschen wollen wissen, wo ihr Hund ist, falls er mal wegläuft. Dafür gibt es verschiedene Tracker – aber nicht alle funktionieren gleich gut.
Meckenheim. (GE) Viele Hundehalter möchten im Notfall wissen, wo sich ihr Vierbeiner gerade aufhält – sei es beim Spaziergang, im Garten oder auf Abwegen. Technische Tracker versprechen Sicherheit, doch je nach System gibt es große Unterschiede in Zuverlässigkeit, Reichweite und Alltagstauglichkeit. Wir haben drei Systeme getestet, vom vielbeachteten Apple AirTag über den Tractive aus dem Discounter bis hin zum professionellen Hundortungssystem Garmin und stellen sie gegenüber.
Der Apple AirTag ist auf den ersten Blick verlockend: klein, leicht, elegant – und dazu vergleichsweise günstig. Viele Hundehalter denken sich: Warum nicht einfach so ein Ding ans Halsband hängen, um den Vierbeiner im Notfall wiederzufinden? Doch so praktisch der AirTag im Alltag für Schlüssel, Taschen oder Fahrräder sein mag – als Hundetracker ist er nur bedingt geeignet. Denn er arbeitet nicht mit GPS, sondern nutzt das sogenannte „Wo ist?“-Netzwerk von Apple.
Die Positionsdaten werden dabei nur aktualisiert, wenn sich ein anderes Apple-Gerät in der Nähe des AirTags befindet. In der Innenstadt oder dicht besiedelten Gegenden kann das gut funktionieren. Doch sobald der Hund in einen Wald läuft, über Felder streift oder in weniger belebten Gegenden unterwegs ist, bricht diese Technik schnell zusammen – weil schlicht kein iPhone in der Nähe ist, das das Signal weitergeben könnte.
Wer mehr Verlässlichkeit sucht, stößt schnell auf Geräte wie Tractive (Affiliate Link). Im Vergleich zum AirTag ist Tractive ein echter GPS-Tracker, der unabhängig vom Apple-Universum funktioniert. Das Gerät verbindet sich über GPS mit Satelliten und sendet die Positionsdaten per Mobilfunknetz an das Smartphone. Das bedeutet: Solange Mobilfunkempfang besteht, lässt sich der Hund in Echtzeit verfolgen – ganz gleich, ob er im Wald, auf dem Feld oder quer durchs Dorf läuft.
Tractive ist vor allem auf den Alltag ausgerichtet. Die Handhabung ist simpel, die App übersichtlich, die Zusatzfunktionen wie Aktivitätstracking oder virtuelle Zäune sind nett, aber nicht überladen. Für viele normale Hundehalter ist das völlig ausreichend – eine verlässliche, stabile Lösung mit guter Akkulaufzeit und einem vernünftigen Preis-Leistungs-Verhältnis. Es ist allerdings ein Abo von Nöten, dass mit 13 € auch nicht zu knapp bemessen läßt. Trost: Es läßt sich mit längerer Vertragslaufzeit auf bis zu 5 € / Monat reduzieren.
Ein ganz anderes Kaliber ist das Garmin Alpha LTE. Hier wird schnell klar: Das ist kein Spielzeug, sondern ein professionelles Ortungssystem für den ernsthaften Einsatz – besonders in der Jagd, bei Rettungshunden oder bei Tierhaltern, die in abgelegenen Regionen leben. Neben klassischem GPS nutzt Garmin je nach Modell auch LTE oder sogar VHF-Funkfrequenzen. Letzteres bedeutet: Man ist nicht einmal mehr auf Mobilfunk angewiesen, sondern kann den Hund auch dann orten, wenn weit und breit kein Netz verfügbar ist.
Die Garmin-Geräte sind robust, wetterfest, bieten sehr präzise Ortung über große Distanzen und oft auch Funktionen zur Fernsteuerung des Hundes, etwa über Tonsignale. Allerdings sind sie auch deutlich teurer, schwerer und anspruchsvoller in der Bedienung. Vergleicht man die drei Systeme, zeigt sich ein klares Bild. Der AirTag ist eine günstige Notlösung für den Stadtgebrauch – praktisch, solange man keine hohen Anforderungen hat. Tractive ist der Mittelweg: alltagstauglich, zuverlässig, leicht zu bedienen und für die meisten Situationen mehr als ausreichend. Garmin Alpha LTE schließlich ist die High-End-Lösung für Menschen, die absolute Kontrolle und maximale Reichweite brauchen – und bereit sind, dafür deutlich mehr zu investieren.
Die Wahl des richtigen Trackers hängt also stark vom Einsatzbereich ab. Wer nur sicherstellen will, dass sein Hund bei Spaziergängen im Wohngebiet nicht verloren geht, kann mit einem AirTag starten – sollte sich aber der Grenzen bewusst sein. Wer echte Ortung in Echtzeit will, ist mit Tractive besser beraten. Und wer den Hund unter extremen Bedingungen absichern muss, etwa bei der Jagd oder in Funklöchern, wird mit Garmin die größte Sicherheit finden. Letztlich geht es immer um dieselbe Frage: Wie wichtig ist mir die verlässliche Ortung – und was bin ich bereit, dafür auszugeben.